Wer mit dem Investieren startet, steht schnell vor der Frage: ETFs oder aktiv gemanagte Fonds – was lohnt sich mehr?Beide Anlageformen ermöglichen den Einstieg in den Kapitalmarkt, unterscheiden sich aber stark in Kosten, Strategie und Chancen. Während ETFs einfach einen Index nachbilden und dadurch günstig und transparent sind, versuchen aktive Fondsmanager, den Markt gezielt zu schlagen – oft mit begrenztem Erfolg. In diesem Artikel erfährst du, wie beide Ansätze funktionieren, welche Vor- und Nachteile sie haben und für wen sich welcher Weg eignet. So kannst du fundiert entscheiden, ob du lieber auf den Markt setzt – oder auf den Menschen dahinter.

Einleitung: ETFs oder aktiv gemanagt – was bringt mehr fürs Geld?
Wenn du anfängst, dich mit Investieren und Vermögensaufbau zu beschäftigen, stolperst du schnell über zwei Begriffe: ETFs und aktiv gemanagte Fonds. Beide investieren dein Geld breit gestreut in viele Aktien oder Anleihen – aber der Weg dahin ist unterschiedlich. Die große Frage lautet also: Soll ich lieber in einen günstigen ETF investieren oder einem Fondsmanager vertrauen, der aktiv für mich anlegt?
Hier erfährst du die wichtigsten Unterschiede, Vorteile und Tipps, damit du die richtige Entscheidung für dich triffst.
Was ist ein ETF?
ETF steht für Exchange Traded Fund – auf Deutsch: börsengehandelter Fonds. Ein ETF bildet einfach einen Index wie den SMI, DAX oder MSCI World nach. Wenn der Index steigt, steigt auch dein ETF. Fällt der Index, fällt dein ETF. So einfach ist das. ETFs sind passiv gemanagt, das heißt: Es gibt keinen Fondsmanager, der versucht, den Markt zu schlagen. Dadurch entfallen teure Managementgebühren.
Vorteile von ETFs:
- Geringe Kosten (oft nur 0,1–0,5 % pro Jahr)
- Breite Streuung über viele Unternehmen
- Transparent und leicht verständlich
- Ideal für langfristigen Vermögensaufbau
Kurz gesagt: ETFs sind günstig, transparent und perfekt für alle, die ihr Geld einfach und effizient investieren wollen.
Was sind aktiv gemanagte Fonds?
Bei einem aktiv gemanagten Fonds entscheidet ein Mensch – der Fondsmanager – über Käufe und Verkäufe. Er analysiert Märkte, Unternehmen und versucht, besser abzuschneiden als der Markt. Das klingt gut, oder? In der Praxis gelingt das jedoch nur selten – und kostet dich als Anleger ordentlich Gebühren.
Typische Kosten aktiver Fonds:
- Verwaltungsgebühr: 1–2 % pro Jahr
- Oft zusätzlich: Ausgabeaufschlag beim Kauf (bis zu 5 %)
- Klingt nach wenig, aber auf lange Sicht macht das einen riesigen Unterschied.
Beispiel: Wer 30 Jahre lang monatlich 200 € investiert, verliert durch 1 % höhere Gebühren schnell mehrere tausend Euro Rendite. Siehe zum Thema "Zinseszins" auch den Bericht Finanztipp #2 - Finanzmärkte verstehen.
Vergleich: ETFs vs. aktiv gemanagte Fonds
Kriterium | ETFs | Aktiv gemanagte Fonds |
Management | Passiv - folgt einem Index | Aktiv - Fondsmanager trifft Entscheidungen |
Ziel | Markt abbilden | Markt schlagen |
Kosten | Günstig (0,1-0,5% p.a.) | Teuer (1-2% p.a.) |
Transparenz | Hoch - Zusammensetzung öffentlich | Niedriger - Strategie oft intern |
Flexibilität | Börsentäglich handelbar | Meist nur einmal täglich |
Rendite (langfristig) |
Oft überdurchschnittlich | Viele schaffen es nicht, den Index zu schlagen |
Risiko | Marktrisiko | Markt + Manager-Risiko |
Warum ETFs oft besser abschneiden
Viele denken: „Wenn Profis aktiv handeln, müssen sie doch besser sein als der Markt.“ Klingt logisch – stimmt aber nur selten. Studien wie der SPIVA-Report zeigen immer wieder: Über 80 % der aktiven Fonds schaffen es nicht, ihren Vergleichsindex über 10 Jahre zu schlagen.
Warum? Ganz einfach: Die hohen Gebühren fressen den möglichen Renditevorsprung wieder auf. Und niemand weiß im Voraus, welcher Fondsmanager in Zukunft wirklich besser sein wird. Mit einem ETF dagegen bekommst du die Marktrendite – günstig und zuverlässig. Du musst keine Wetten auf einzelne Fondsmanager eingehen.
Wann aktive Fonds trotzdem Sinn machen können
Heißt das, aktive Fonds sind immer schlecht? Nicht unbedingt. Es gibt Nischen, in denen aktives Management Vorteile haben kann:
- Schwellenländer (Emerging Markets) – dort sind die Märkte oft ineffizienter, und gute Manager können Chancen besser nutzen.
- Small Caps – also kleinere Unternehmen, die in großen Indizes oft unterrepräsentiert sind.
- Themenfonds – etwa Nachhaltigkeit, Zukunftstechnologien oder Healthcare, wenn du gezielt an bestimmten Trends teilhaben willst.
Aber: Diese Fonds sollte man eher als Ergänzung betrachten – nicht als Basis des Depots.
Für wen eignet sich was?
ETFs
- Du möchtest langfristig Vermögen aufbauen
- Du hast keine Lust, ständig Entscheidungen zu treffen
- Du willst niedrige Kosten und eine breite Streuung
👉 Dann sind ETFs wie gemacht für dich.
Aktive Fonds
- Du glaubst an einen bestimmten Fondsmanager oder ein spezielles Thema
- Du möchtest gezielt Chancen in bestimmten Märkten nutzen
👉 Dann kann ein aktiver Fonds eine sinnvolle Ergänzung sein.
Viele Anleger fahren gut mit einer Kombination: Zum Beispiel 80 % in breit gestreute ETFs (z. B. MSCI World, Emerging Markets) und 20 % in ausgewählte aktive Fonds oder Themeninvestments. Persönlich überlasse ich meine Einlagen in die 3a-Vorsage den Fondsmanagern, mein Börsen-Portfolio manage ich selber, wobei ich zwischen einem Aktien- und ETF-Depot unterscheide (mehr dazu im Bericht "Meine Börsen-Strategie").
Fazit: Für die meisten sind ETFs die bessere Wahl
Wenn du mit dem Vermögensaufbau startest, sind ETFs in den meisten Fällen die einfachere, günstigere und effektivere Lösung. Sie bieten dir:
✅ niedrige Kosten
✅ breite Diversifikation
✅ einfache Handhabung
Aktive Fonds können interessant sein – aber nur, wenn du dich wirklich mit den Märkten beschäftigst und gezielt einen Mehrwert suchst. Oder kurz gesagt: ETFs sind wie ein solider Dauerläufer – aktiv gemanagte Fonds eher wie ein Sprinter. Manchmal gewinnen sie, aber meist geht ihnen unterwegs die Puste aus.
💡 Tipp zum Schluss:
Wenn du jetzt denkst: „Klingt gut, aber wie starte ich konkret?“, dann schau dir mal ETF-Sparpläne an. Schon ab 25 CHF / € im Monat kannst du anfangen – viele Broker bieten große Auswahl und faire Konditionen. Schau dir dazu auch mal das Angebot von Yuh an, dieser Broker überzeugt mich wegen den besonders tiefen Gebühren.
Buchtipp
Wer sich vertiefter mit dem Thema ETF auseinandersetzen möchte,
empfehle ich nachfolgenden Ratgeber*:
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