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Was sind Market Maker?

Market Maker sind die unsichtbaren Akteure hinter jedem funktionierenden Finanzmarkt. Sie stellen laufend Kauf- und Verkaufsangebote bereit und sorgen so dafür, dass jederzeit gehandelt werden kann – selbst wenn gerade keine passende Gegenpartei existiert. Ihre Aktivität hält die Märkte flüssig und stabil. Doch in volatilen Phasen kann sich ihre Rolle umkehren: Wenn Market Maker ihre Liquidität zurückziehen oder Spreads stark ausweiten, können Kursbewegungen plötzlich beschleunigt werden. Besonders im hochautomatisierten Kryptomarkt zeigen sich diese Effekte deutlich, wenn Algorithmen innerhalb von Sekunden auf fallende Preise reagieren. Der Blog beleuchtet, wie Market Maker arbeiten, welche Chancen und Risiken sie mit sich bringen und warum sie für das Marktgeschehen entscheidender sind, als viele denken.

Was sind Market Maker - Finanzwissen kurz erklärt

Market Maker – die unsichtbare Macht an den Finanzmärkten

Wer an der Börse handelt, denkt meist an Käufer und Verkäufer, an Kurse und Charts. Doch im Hintergrund gibt es Akteure, die das Getriebe des Marktes am Laufen halten: die Market Maker. Sie sorgen dafür, dass ständig Liquidität vorhanden ist – also immer jemand da ist, der kauft oder verkauft. Ohne sie käme der Handel bei schwacher Nachfrage oft einfach zum Stillstand.

Was genau machen Market Maker?

Ein Market Maker stellt ständig Kauf- und Verkaufsangebote für ein Wertpapier oder einen Coin. Er verdient an der Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis, dem sogenannten Spread.

Beispiel: Wenn der Bitcoin bei 110.000 USD gehandelt wird, bietet der Market Maker vielleicht an, bei 109.800 USD zu kaufen und bei 110.200 USD zu verkaufen. Er stellt also jederzeit Liquidität bereit. Das wirkt stabilisierend – solange der Markt ruhig ist.

Wenn der Markt kippt

Kommt plötzlich Panik auf oder fallen Kurse rasant, dann ändert sich das Bild. Sobald die Nachfrage nach Käufen einbricht, ziehen Market Maker ihre Kaufangebote zurück oder weiten den Spread stark aus, um sich vor Verlusten zu schützen. Das heißt: Sie kaufen kaum noch – oder nur zu deutlich niedrigeren Preisen. Dadurch wird der Markt noch illiquider, und die Kurse können in Sekunden weiter abstürzen, weil es schlicht niemanden mehr gibt, der zu diesen Preisen bereitsteht. 

Beispiel am Krypto-Abverkauf vom 11. Oktober 2025

Beim Einbruch im Kryptomarkt am 11. Oktober 2025 fiel der Bitcoin innerhalb weniger Minuten von über 120.000 USD auf unter 110.000 USD. Was war passiert? Viele Trader hatten gehebelte Long-Positionen offen. Als der Kurs unter eine kritische Marke fiel, lösten Liquidations-Algorithmen Zwangsverkäufe aus. Market Maker, die diese Risiken absichern mussten, verkauften ebenfalls oder zogen ihre Order zurück, um sich nicht in den Abwärtssog zu reißen. Das Ergebnis: Ein rapider Preisrutsch, obwohl kaum echte Verkäufer aktiv waren. Die Bewegung war zu einem großen Teil synthetisch getrieben – durch automatisierte Systeme, nicht durch menschliche Panik.

Fazit: Stabilität - bis sie kippt

Market Maker sind das Schmieröl der Finanzmärkte. Sie halten das System flüssig, gleichen Angebot und Nachfrage aus und sorgen für faire Preise – solange die Lage stabil ist. Doch in extremen Momenten können sie unbeabsichtigt genau das Gegenteil bewirken: Wenn sie Liquidität zurückziehen, beschleunigen sie Kursstürze, statt sie abzufedern. Das zeigt einmal mehr: An den Finanzmärkten ist nicht nur entscheidend, was passiert – sondern wie schnell es passiert.

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