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Immobilienfotografie - wie fotografiert man Wohnräume?

Fotografie von Immobilien wie Häusern, Wohnungen, Gewerberäume etc. Die besten Tipps für Makler und Immobilien-Händler

Wie fotografiert man Wohnräume und Immobilien?

Immobilien-Fotografie ist grundsätzlich keine Hexerei. Etwas knifflig kann es bei grossen Fensterpartien werden, da entstehen Gegenlicht-Situationen. Damit du Immobilien richtig fotografieren kannst, benötigst du etwas Equipment, ein Nachbearbeitungs-programm (z.B. Adobe Lightroom) sowie ein wenig Erfahrung beim Bildaufbau. Bei der Ausrüstung sind ein Weitwinkelobjektiv und Stativ Voraussetzung. Wie immer empfehle ich Euch die Fotografie in drei Schritten anzugehen:

  1. Vorbereitung
  2. Durchführung
  3. Nachbearbeitung

Schritt 1: Vorbereitung

Oftmals wird der Vorbereitung zu wenig Bedeutung geschenkt mit dem Resultat, dass man bei den Aufnahmen vor Ort Überraschungen erlebt. Das kannst Du verhindern! Auch wenn die Vorbereitung etwas Zeit in Anspruch nimmt, sie wird sich ausbezahlen.  Du wirst das Wohnobjekt rascher fotografieren und die Nachbearbeitung wird kürzer ausfallen.

 

Folgende Fragen sind während der Vorbereitungsphase zu klären:

  • Um was geht es? Was sind die Erwartungen von meinem Kunden? Wie will ich das Objekt fotografieren?
  • Um welches Objekt handelt es sich? Neubau oder bereits bewohnte Wohnung? Um aussagekärftige Fotos erstellen zu können müssen bewohnte Liegenschaften tadellos aufgeräumt sein! Unter Umständen muss nachgeholfen werden und mittels aufwändiger Dekoration ein repräsentativer Zustand geschaffen werden.
  • Wo steht das Objekt? Lage? Ausrichtung? Besonnung? Wetterverhältnisse? Es soll kein direktes Sonnenlicht in die Wohnung scheinen. Je nach Fensterlage kann das einfallende Sonnenlicht am Morgen oder Abend stören. Bewölkte Tage eignen sich daher gut um Wohnräume mit grossen Fensterfronten zu fotografieren. Zu viel Sonneneinstrahlung kann harte Schatten zur Folge haben.
  • Bei Aussenaufnahmen sind ebenfalls die Wetterverhlältnisse und der Aufnahmezeitpunkt zu beachten. Der "richtige" Zeitpunkt muss von Objekt zu Objekt neu beurteilt werden. Zu viel Sonne kann harte Schatten zur Folge haben oder Fenster spiegeln das Sonnenlicht störend. Ein im Regen stehendes Objekt wirkt nicht einladend. Persönlich empfehle ich den Zeitpunkt am Ende eines sonnigen Tag unmittelbar nach Sonnenuntergang  zu wählen ("Blaue Stunde"), ganz bestimmt bin ich dann das "Schattenproblem" los, der Himmel erzeugt eine warme Stimmung und das Objekt ist noch genügend hell ausgeleuchtet. Tipp: Mache nochmals ein paar Aufnahmen 15 resp. 30min später, schalte dazu das Licht in den Räumen an.
  • Welche Ausrüstung benötige ich zwingend: Stativ, Weitwinkelobjektiv. Ferner: Blitz, Fernauslösekabel, Wasserwage.

Schritt 2: Durchführung

Setting und Allgemeines: Damit Bilder letztlich wackelfrei gelingen, verwende ich stets ein Stativ und stelle die Auslöser-verzögerung auf 2 Sekunden ein, alternativ kann auch ein Fernauslösekabel eingesetzt werden. Grösste Herausforderung bei der Immobilienfotografie sind wohl Aufnahmen die direkt in Richtung der Fensterflächen gerichtet sind (Gegenlicht-Situation). Unsere Kamera kann bekanntlich nicht den gesamten Lichtumfang, wie wir ihn mit unseren Augen wahrnehmen, abbilden. Schiesst man nur ein Foto, wird dementsprechend immer der Raum oder der Ausblick aus dem Fenster etwas über- resp. unterbelichtet sein. Es gibt zwei einfach Lösungsansätze: a) Fotografieren mit Blitz, also aufhellen oder b) Fotografieren mit der HDR-Technik. Ich setze grundsätzlich auf die HDR-Technik, das bedeutet pro "Szene" werden drei Bilder aufgenommen (eines über-, eines unter- und eines korrekt belichtet). In der Nachbearbeitung werden die drei Bilder zu einem Bild zusammen-gerechnet. Damit erreicht man eine ausgewogene Belichtung des Raumes.

 

Umgang mit Perspektiven: In der Regel fotografiere ich Räume ungefähr auf Hüfthöhe, immer ab Stativ. Die Weitwinkelfotografie hat den Vorteil, dass viel vom Raum abgebildet werden kann und die Räume gross wirken. Berücksichtige: Die Kamera immer horizontal halten! Denn wird die Kamera nicht gerade/horizontal ausgerichtet, erzeugt man sogenannte stürzende Linien, das Bild wirkt verzerrt und unnatürlich. Folgende Verdeutlichung dazu am Beispiel einer Aussenaufnahme:

Horizontale Linie:

Die Kamera wird "gerade" gehalten.

Vertikale Linie:

Die Kamera wird "schräg" in einem Winkel gehalten.


Kameraeinstellungen bei der Fotografie von Wohnräumen

Die Kameraeinstellungen sind unspektakulär. In der Regel fotografiere ich im AV-Modus bei einer Blende von f4.0 (dunkle Räume) bis f8.0 (normale Lichtverhältnisse) und einer Empfindlichkeit von ISO100. Entsprechend den Lichtverhältnissen wird die Verschlusszeit automatisch berechnet. Da man ab Stativ fotografiert, spielen längere Verschlusszeiten keine Rolle.

 

HDR-Technik: Bei Gegenlicht-Situationen (meistens durch Fensterfronten verursacht) empfielt es sich mit der HDR-Technik zu fotografieren. Mit der bewussten Unter- resp. Überbelichtung erhalte ich folgende drei Bilder:

Anleitung, wie fotografiert man mittels HDR-Technik Räume von Wohnungen und Häusern bei Gegenlicht

Das Bild in der linken Ecke wurde bei normaler Kamerabelichtung gemacht. Es ist deutlich zu erkennen, dass der Ausblick aus dem Fenster überbelichtet ist, die helle Fensterfläche ist damit sehr weiss, hingegen ist die Decke über dem Fenster bereits zuwenig belichtet und weist einen grauen Schatten auf. Die Kamera musste den Kompromis eingehen zwischen der Belichtung im Raum und dem Licht draussen. Das Bild in der rechten Ecke ist im Raum deutlich zu dunkel (Unterbelichtung), dafür stimmt die Belichtung der Aussenwelt. Das untere Bild ist im Raum deutlich zu hell (überbelichtet). Interessant ist nun, wenn für das finale Foto das zu dunkle und das zu helle Foto mittels Adobe Lightroom zusammengerechnet werden. Es entsteht ein Foto mit ausgewogenerem Licht und mehr Farbdetails:

Gegenlicht beim Fotografieren von Räumen, bessere Resultate mit der HDR-Technik

Zugegeben, die Aussicht aus dem Fenster ist noch zu wenig reich an Details. Um dies noch zu optimieren kann man im Programm Adobe Lightroom mit der Bereichsreparatur die Einstellung "Lichter" anpassen.

Einige Referenzbilder zur Immobilienfotografie


Erstellt: 16.03.2017 | Aktualisiert: 02.10.2023

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Kommentare: 1
  • #1

    picassoliner2009@hotmail.com (Samstag, 08 Dezember 2018 19:19)

    Ist es nicht von Vorteil, die Spiegelvorauslösung der Kamera zu aktivieren ?Vorallem bei Weitwinkelaufnahmen ?