· 

Herbstwanderung: Arth-Goldau - Gnipen - Zugerberg

Gnipen: Abbruchkante, von hier aus stürzten am 2. September 1806 rund 40 Millionen Kubikquadratmeter talwärts.
Gnipen: Abbruchkante, von hier aus stürzten am 2. September 1806 rund 40 Millionen Kubikquadratmeter talwärts.

Intro

Viel Zeit meiner Kindheit haben wir im Tierpark Goldau verbracht und schon in jungen Jahren faszinierten mit diese "Geröllhalden" von riesigen Steinbrocken, welche im Zeichen des Goldauer Bergsturzes im Jahr 1806 entstanden sind. Immer wieder, wenn wir in dieser Gegend unterwegs waren, blickte ich ehrfürchtig hoch zum Gnipen, zur Abbruchkante dieses Felssturzes. 46 Jahre alt musste ich werden, bis ich mir endlich die Zeit nahm, vom Bahnhof Goldau 1'000 Meter hoch zum Gnipen zu wandern. Beim Hochwandern blickt man stets hinauf zu dieser imposanten Abbruchkante, und mit jedem Schritt kommt der Schauplatz näher und erscheint noch mächtiger. Das gewaltige Naturereignis von damals begleitet dich magisch in deinen Gedanken auf dieser Wanderung. Und mal oben angekommen und direkt an der Abbruchkante positioniert, spürt man eine unglaubliche Kraft und Energie von diesem Ort ausgehen. 

Video Impressionen

Beschreibung der Wanderung in Bildern

Höhenprofil der Herbst-Wanderung Arth-Goldau - Gnipen - Zugerberg
Karte Herbstwanderung Arth-Goldau - Gnipen - Zugerberg

Ausgangspunkt der Wanderung ist der Bahnhof Arth-Goldau. Nach ein paar Schritten durch das Dorf startet bei der Firma Garaventa, Hersteller von Luftseilbahnen, der kontinuierliche Anstieg hoch zum Gnipen.

Hier startet der Wanderweg hoch zum Gnipen und wir lassen das Dörfchen Arth-Goldau hinter uns. Hoffentlich auch bald der Nebel.
Hier startet der Wanderweg hoch zum Gnipen und wir lassen das Dörfchen Arth-Goldau hinter uns. Hoffentlich auch bald der Nebel.
Kaum haben wir Arth-Goldau verlassen, waren wir fortan alleine unterwegs.
Kaum haben wir Arth-Goldau verlassen, waren wir fortan alleine unterwegs.

Der offizielle Wanderweg ist bestens beschildert, da kann nichts schief gehen.
Der offizielle Wanderweg ist bestens beschildert, da kann nichts schief gehen.
Unabstreitbar: Wir waren im Herbst unterwegs und die Natur verwöhnte uns mit voller Farbenpracht.
Unabstreitbar: Wir waren im Herbst unterwegs und die Natur verwöhnte uns mit voller Farbenpracht.

Noch immer befanden wir uns im dicken Nebel, und die Sichtdistanz war teilweise unter 100m...
Noch immer befanden wir uns im dicken Nebel, und die Sichtdistanz war teilweise unter 100m...
... dafür zauberte der Nebel eine wunderschöne, mystische Stimmung in den Wald
... dafür zauberte der Nebel eine wunderschöne, mystische Stimmung in den Wald

Ein herrlicher Single-Trail schlängelt sich durch den Wald und führt stetig hoch
Ein herrlicher Single-Trail schlängelt sich durch den Wald und führt stetig hoch
Die ersten Sonnenstrahlen berühren unsere Haut, die Zivilisation haben wir bereits hinter uns gelassen und wir befinden uns schon weit vorangeschritten auf unserer Wanderung zu uns selbst
Die ersten Sonnenstrahlen berühren unsere Haut, die Zivilisation haben wir bereits hinter uns gelassen und wir befinden uns schon weit vorangeschritten auf unserer Wanderung zu uns selbst
Lichterfunkeln
Lichterfunkeln
Farbenspiel
Farbenspiel

Wir verlassen den Wald und kraxeln über eine Wiese weiter den Wanderweg hoch. Erstmals offenbart uns in der Seitenansicht ein Anblick auf die imposante Abbruchkante
Wir verlassen den Wald und kraxeln über eine Wiese weiter den Wanderweg hoch. Erstmals offenbart uns in der Seitenansicht ein Anblick auf die imposante Abbruchkante
Blick auf den Lauerzersee, Schwyz und die Mythen
Blick auf den Lauerzersee, Schwyz und die Mythen
Herrliche Herbststimmung
Herrliche Herbststimmung

Wo uns die Bäume im Herbstkleid Spalier stehen, erklimmen wir Meter um Meter hoch zum Gnipen
Wo uns die Bäume im Herbstkleid Spalier stehen, erklimmen wir Meter um Meter hoch zum Gnipen
Und dann ist das Ziel bereits zum Greifen nah
Und dann ist das Ziel bereits zum Greifen nah
Auf dem Weg zum Gipfel eröffnet sich uns die Sicht Richtung Norden über den Zugerberg
Auf dem Weg zum Gipfel eröffnet sich uns die Sicht Richtung Norden über den Zugerberg

Auf rund 1'500 Meter über Meer haben wir den höchsten Punkt der Wanderung, den Gnipen, erreicht.
Auf rund 1'500 Meter über Meer haben wir den höchsten Punkt der Wanderung, den Gnipen, erreicht.
Hier steht man nun vor einer ca. 10-15 Meter hohen "Landschafts-Narbe" und kann sich ungefähr vorstellen, wie viel Gesteinsmasse beim damaligen Felssturz hier abgebrochen sind.
Hier steht man nun vor einer ca. 10-15 Meter hohen "Landschafts-Narbe" und kann sich ungefähr vorstellen, wie viel Gesteinsmasse beim damaligen Felssturz hier abgebrochen sind.

An dieser Stelle gibt es mehrere Möglichkeiten, die Wanderung fortzusetzen: Man kann den gleichen Weg nach Arth-Goldau zurückkehren, via dem nahegelegenen Wildspitz nach Sattel oder Morgarten weiterwandern, oder die längste Variante über den Zugerberg wählen. 

Gnipen 1'567m.ü.M. und zahlreiche Wander-Möglichkeiten
Gnipen 1'567m.ü.M. und zahlreiche Wander-Möglichkeiten

Der Abstieg runter vom Gnipen in Richtung Zugerberg enthält ein paar spektakuläre Passagen mit Leitern und Seilen.
Der Abstieg runter vom Gnipen in Richtung Zugerberg enthält ein paar spektakuläre Passagen mit Leitern und Seilen.
Die rund 7km lange Wanderung vom Gnipen nach Zugerberg (Bergstation) führt in der ersten Hälfte durch bewaldetes Gebiet, meist leicht absteigend.
Die rund 7km lange Wanderung vom Gnipen nach Zugerberg (Bergstation) führt in der ersten Hälfte durch bewaldetes Gebiet, meist leicht absteigend.
Im zweiten Teil wandert man über offene Wiesen, mehrheitlich auf befestigten Strassen.
Im zweiten Teil wandert man über offene Wiesen, mehrheitlich auf befestigten Strassen.

Kurz vor der Bergstation der Zugerberg-Bahn und nach rund 15km Wanderung genossen wir nochmals ein letzte Portion Sonnenstrahlen, bevor es dann zurück in den dichten Nebel ging.
Kurz vor der Bergstation der Zugerberg-Bahn und nach rund 15km Wanderung genossen wir nochmals ein letzte Portion Sonnenstrahlen, bevor es dann zurück in den dichten Nebel ging.

Fazit

Die Wanderung ist mit einer Länge von 15km und über 1'000 Höhenmeter durchaus anspruchsvoll, aber jeden einzelnen Schritt und Schweisstropfen Wert. Wir waren kurz nach Verlassen der Ortschaft Arth-Goldau bereits im vollen Einklang mit der Natur, lauschten dem Rauschen der kleinen Bergbächlein, beobachteten tanzende Nebelschwaden, genossen die erwärmenden Sonnenstrahlen und die prächtigen Herbstfarben der Natur. Da der Gnipen weder mit Bergbahnen noch über Strassen erreichbar ist, geniesst man hier Ruhe und geringes menschliches Aufkommen.

Am Ursprung des Felssturzes, an der Abbruchkante am Gnipen, kann man sich die unbändigen Naturkräfte bestens vorstellen. In unseren Augen ein Kraftort! Gehe hin und erlebe es selber!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0