Mini Futures sind derivative Finanzinstrumente, die es Anlegern ermöglichen, mit geringem Kapitaleinsatz überproportional an der Kursentwicklung von Basiswerten zu partizipieren, dank ihrer Hebelwirkung und fehlenden Laufzeitbegrenzung. Während sie attraktive Gewinnchancen bieten, bergen sie auch erhebliche Risiken, einschließlich des Totalverlusts bei Erreichen der Knock-Out-Schwelle. Die Flexibilität und Transparenz der Kostenstruktur machen sie interessant für erfahrene Anleger, jedoch erfordern sie ein hohes Maß an Marktkenntnis und Risikobewusstsein.
Das ist keine Finanzberatung. Bitte beachten den Disclaimer.

Mini Futures: Eine Einleitung
Mini Futures sind eine Form von derivativen Finanzinstrumenten, die es Anlegern ermöglichen, auf die Kursentwicklung von Basiswerten wie Aktien, Indizes, Rohstoffen oder Währungen zu spekulieren. Im Gegensatz zu klassischen Futures-Kontrakten haben Mini Futures keinen festen Verfallstermin und können daher über einen längeren Zeitraum gehalten werden, was sie besonders flexibel macht. Sie sind mit einem Hebel ausgestattet, der es den Anlegern erlaubt, mit einem vergleichsweise geringen Kapitaleinsatz überproportional an der Kursentwicklung des Basiswerts zu partizipieren. Dies bedeutet, dass sowohl Gewinne als auch Verluste in Relation zum eingesetzten Kapital verstärkt werden.
Ein wesentlicher Vorteil von Mini Futures ist die Hebelwirkung. Diese ermöglicht es, mit einem kleinen Kapitalbetrag eine große Position im Basiswert einzugehen, was insbesondere für spekulative Anleger attraktiv ist. Zudem sind Mini Futures durch ihre Struktur und die fehlende Laufzeitbegrenzung für verschiedene Marktstrategien, sowohl kurzfristige als auch langfristige, geeignet. Ein weiterer Vorteil ist die Transparenz der Kostenstruktur: Anleger wissen genau, welche Finanzierungskosten und Spreads anfallen.
Auf der anderen Seite birgt der Hebel auch erhebliche Risiken. Da die Gewinne und Verluste durch den Hebel verstärkt werden, kann bereits eine kleine Kursbewegung des Basiswerts zu großen Verlusten führen. Im Extremfall kann der Anleger sogar sein gesamtes eingesetztes Kapital verlieren. Ein weiteres Risiko besteht in der sogenannten Knock-Out-Schwelle: Sollte der Kurs des Basiswerts diese Schwelle erreichen, wird der Mini Future sofort fällig und wertlos. Dies führt zu einem Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
Zusätzlich zu diesen spezifischen Risiken müssen Anleger auch allgemeine Marktrisiken berücksichtigen. Änderungen im Marktumfeld, geopolitische Ereignisse oder wirtschaftliche Entwicklungen können die Kursentwicklung des Basiswerts beeinflussen und somit die Performance des Mini Futures.
Insgesamt bieten Mini Futures eine spannende Möglichkeit für erfahrene und risikobereite Anleger, von Marktbewegungen zu profitieren. Die Kombination aus Flexibilität und Hebelwirkung eröffnet zahlreiche Chancen, erfordert jedoch auch ein hohes Maß an Marktkenntnis und Risikobewusstsein. Anleger sollten daher stets sorgfältig abwägen, ob dieses Instrument zu ihrer Anlagestrategie und ihrem Risikoprofil passt.
Wie genau funktionieren Mini Futures?
Wie Mini Futures funktionieren schauen wir uns an einem fiktiven und simplen Beispiel an: Nehmen wir an, ein Anleger möchte mit einem Mini Future auf die Aktie der Muster AG spekulieren, die aktuell bei 100 € pro Aktie notiert. Der Mini Future hat einen Hebel von 5, was bedeutet, dass der Anleger nur ein Fünftel des eigentlichen Werts der Aktie als Kapital einsetzen muss, um eine ähnliche Wirkung wie beim direkten Kauf der Aktie zu erzielen.
Angenommen, der Preis des Mini Futures beträgt 20€. Wenn der Kurs der Muster AG-Aktie um 10% auf 110 € steigt, würde der Wert des Mini Futures entsprechend um 50% steigen (da der Hebel 5 beträgt), also von 20 € auf 30 €. Der Anleger hätte in diesem Fall einen Gewinn von 10€ pro Mini Future, was einer Rendite von 50% auf das eingesetzte Kapital entspricht.
Falls jedoch der Kurs der Aktie der Muster AG um 10% auf 90€ fällt, würde der Wert des Mini Futures um 50 % auf 10€ sinken. Der Anleger hätte in diesem Fall einen Verlust von 10€ pro Mini Future, was ebenfalls 50% des eingesetzten Kapitals entspricht.
Ein weiteres wichtiges Element ist die Knock-Out-Schwelle. Wenn diese Schwelle beispielsweise bei 85€ liegt und der Kurs der Aktie auf oder unter diesen Wert fällt, wird der Mini Future in der Regel wertlos und der Anleger verliert sein gesamtes eingesetztes Kapital. Dieses Beispiel zeigt die potenziell hohen Gewinnchancen, aber auch die erheblichen Verlustrisiken, die mit Mini Futures verbunden sind.
Zusammenhang zwischen Ausübungspreis und Knock-out-Schwelle bei Mini Futures
Bei Mini Futures stehen der Ausübungspreis und die Knock-Out-Schwelle in einem engen Verhältnis zueinander, da beide Werte entscheidend für die Funktionsweise und die Risikobewertung des Instruments sind.
Der Ausübungspreis, auch Basispreis genannt, ist der Kurs des Basiswerts, zu dem der Mini Future ausgeübt wird. Die Knock-Out-Schwelle, oft etwas niedriger (bei Long-Mini-Futures) oder höher (bei Short-Mini-Futures) als der Ausübungspreis angesetzt, definiert den Kurs, bei dessen Erreichen der Mini Future sofort wertlos wird. Die Differenz zwischen dem aktuellen Kurs des Basiswerts und dem Ausübungspreis repräsentiert die Finanzierungskosten, die durch den Hebel verursacht werden.
Bei einem Long-Mini-Future liegt die Knock-Out-Schwelle in der Regel knapp unter dem Ausübungspreis. Sollte der Kurs des Basiswerts die Knock-Out-Schwelle erreichen oder unterschreiten, wird der Mini Future wertlos, und der Anleger verliert sein eingesetztes Kapital. Zum Beispiel, wenn der Ausübungspreis eines Long-Mini-Futures auf eine Aktie bei 100 € liegt, könnte die Knock-Out-Schwelle bei 90 € liegen.
Bei einem Short-Mini-Future liegt die Knock-Out-Schwelle hingegen oberhalb des Ausübungspreises. Sollte der Kurs des Basiswerts die Knock-Out-Schwelle erreichen oder überschreiten, wird auch hier der Mini Future wertlos. Beispielsweise könnte bei einem Short-Mini-Future auf eine Aktie der Ausübungspreis bei 100 € liegen und die Knock-Out-Schwelle bei 110 €.
Das Verhältnis zwischen Ausübungspreis und Knock-Out-Schwelle bestimmt also das Risiko des Mini Futures: Je enger die Knock-Out-Schwelle am Ausübungspreis liegt, desto höher ist das Risiko eines Totalverlusts bei ungünstigen Kursbewegungen des Basiswerts. Gleichzeitig ermöglicht dieses Verhältnis aber auch eine genauere Steuerung des Hebels und somit der potenziellen Rendite.
Meine persönlichen Erfahrungen mit Mini Futures
Mini Futures sind wegen des Knockouts risikohafter als Aktien. Man kann schnell viel gewinnen, aber umgekehrt den Einsatz auch schnell verlieren. Ich verwende Mini Futures als Depotbeimischung. Wann immer möglich versuche ich bei Mini Futures nur dann einzusteigen, wenn sich ein Trend bei einem Titel abzeichnet. Denn wie oben erklärt: Kauft man z.B. einen Mini Future mit einem Hebel von 5 und eine Aktie steigt 5-10% innert kurzer Zeit, holt man eine entsprechende Rendite von 25-50% heraus. Man muss somit nicht in einem Abwärtstrend auf eine Kursumkehr und einen Ausbruch nach Norden spekulieren. Besser einfach mit dem Trend mitgehen. Verluste kann man mittels einem Stop Loss Order absichern resp. begrenzen. Weiter handle ich im Verhältnis zu meinem Depotwert mit "kleinen" Beträgen. Ein Totalverlust muss weggesteckt werden können. Mini Futures eignen sich zudem sehr gut zum "Hedging", sprich zur Absicherung von Wertpapierpositionen gegen eine negative Kursentwicklung. Wie immer beim Börsenhandel: Gründliche Analysen, Marktbeobachtung und eine klare Strategie sind Voraussetzung für erfolgreiche Trades. Auf diese Weise habe ich sehr gute Erfahrungen mit Mini Futures gemacht.
Auswahl und Strategie
Bei der Auswahl eines Mini Futures muss man sich zuvor zwingend mit dem Kursverlauf einer Aktie (oder Index) befassen. Besser man konzentriert sich auf wenige Wertpapiere gründlich, als auf zu viele oberflächlich. Aktientitel, welche einen technisch sauberen Chart ausweisen, sind zu bevorzugen, da ihre Muster eher die Wahrscheinlichkeit eines möglichen Kursverlaufs voraussagen lassen. "Swinger-Titel" eignen sich natürlich besser, als seitwärts verlaufende Kurse, vorausgesetzt man springt auf die richtige Welle und Richtung auf 😜
Bei ersten Trades kann man sich auch auf Empfehlungen von Börsenmagazinen stützen, so publiziert zum Beispiel "Cash" regelmässig in der Rubrik "Trading Ideen" Invest-Möglichkeiten (Link). Persönlich bevorzuge ich die Produkte von "Vontobel", weil mir die Website übersichtliche Informationen zum Hebel (Leverage) oder Abstand zur Barriere liefert und ich auf diese Weise das passende Produkte zielgerichtet auswählen kann.
Die Strategie weicht vom Aktienhandel nicht ab:
- Gewinne werden regelmässig realisiert!
- Bei einem positiven Kursverlauf (> 100%) verkaufe ich rund 50% meiner Position, damit ich meinen eingesetzten Betrag gesichert habe.
- Stop Loss Order setzen, um Verluste zu begrenzen.
Mini Future Handel auf Swissquote
Aktien Auswahl
Wähle einen Wertpapier und klicke unten auf den Produktetyp "Mini Futures".
Mini Future Auswahl
Verwende den Filter um den Stop Loss Wert einzugrenzen.
Derivat kaufen
Handle das Produkt genau gleich wie eine Aktie.
Welche Informationen du aus diesen drei Ansichten entnehmen kann:
- Der Mini Future mit Ticker "VK7TUZ" hat einen Knock out Level von USD 150.32, d.h. wenn die NVDA Aktie unter diesen Wert fällt (aktueller Kurs in diesem Beispiel USD 182.80), wird das Produkt nicht mehr weitergehandelt, und du verlierst deinen Einsatz.
- Wertentwicklung: Diese zwei Printscreens wurden fast zur gleichen Zeit erstellt. Während an diesem Tag die NVDA Aktie rund 3.47% im Gewinn liegt, hat der Mini Future dank dem Hebel 22.18% zugelegt!
- Der Verfall des Mini Future wird mit 30.12.2099 angegeben, damit ist unendlich gemeint. Solange also die Aktie nicht unter den Knock out Wert fällt, würde der Mini Future quasi unendlich gehandelt.
- Der hier gezeigte Mini Future wird an der Börse in Frankfurt in EUR gehandelt. Es gibt auch Produkte an der Schweizer Börse in CHF.
Fazit
Mini Futures bieten Anlegern eine attraktive Möglichkeit, schon mit kleinen Einsätzen an den Bewegungen von Aktien, Indizes oder Rohstoffen zu partizipieren. Besonders vorteilhaft ist die transparente Struktur, da Preisentwicklung und Risiko klar nachvollziehbar sind. Hinzu kommt die eingebaute Stop-Loss-Absicherung, die Verluste begrenzen kann. Dank der Hebelwirkung lassen sich zudem auch mit geringem Kapitaleinsatz überdurchschnittliche Renditechancen erzielen, während die unbegrenzte Laufzeit Flexibilität und langfristige Planung ermöglicht.
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